Wussten Sie, dass über 80 % der deutschen Haushalte regelmäßig Weizenmehl Typ 405 verwenden, obwohl Typ 550 bessere Backeigenschaften für bestimmte Rezepte bietet? Diese Zahlen zeigen, wie wichtig fundiertes Wissen über Zutaten ist. Dabei geht es nicht nur um Geschmack, sondern auch um technische Details, die Ergebnisse maßgeblich beeinflussen.
Die Typenzahl auf der Packung verrät mehr, als man denkt: Sie gibt den Mineralstoffgehalt in Milligramm pro 100 Gramm an. Höhere Werte bedeuten mehr Schalenanteile im gemahlenen Korn. Das klingt minimal, hat aber praktische Konsequenzen. So bindet grobkörnigeres Mehl Flüssigkeiten anders und verändert die Teigstruktur.
In meiner langjährigen Erfahrung habe ich gesehen, wie kleine Abweichungen große Wirkung entfalten. Viele Rezepte funktionieren mit beiden Sorten – doch bei feinen Gebäcken oder knusprigen Pizzaböden macht die Wahl des passenden Typs den entscheidenden Unterschied. Lassen Sie uns gemeinsam hinter die Kulissen schauen!
Wichtige Erkenntnisse
- Die Typenzahl zeigt den Mineralstoffgehalt pro 100 Gramm
- Höhere Zahlen bedeuten mehr Schalenanteile im Mehl
- Typ 405 ist feiner, Typ 550 hat mehr Backkraft
- Beide Sorten können oft austauschbar verwendet werden
- Für lockere Teige eignet sich Typ 550 besser
- Die Ascheprobe bei 900°C bestimmt die Typeneinteilung
Die Grundlagen: Warum Mehltypen eine Rolle spielen
Beim Backen denken die wenigsten an Chemielabore – doch genau dort beginnt die Geschichte unserer Mehltypen. Jede Packung verrät durch ihre Zahl, was wirklich im Inneren steckt. Lassen Sie mich erklären, warum diese Klassifizierung Ihr Backergebnis revolutionieren kann.
Vom Korn zum Pulver
In meiner Küche habe ich gelernt: Echte Qualität entsteht schon in der Mühle. Weizenkörner werden zwischen rotierenden Stahlwalzen zermahlen, bis nur noch feines Pulver übrigbleibt. Entscheidend ist das Sieben – je feiner das Sieb, desto weniger Schalenreste gelangen ins Endprodukt.
Die Wissenschaft hinter der Zahl
Wussten Sie, dass Laboranten Mehlproben bei 900°C verbrennen? Was nach der Verbrennung übrig bleibt, sind genau die Mineralstoffe, die in der äußeren Kornschieht stecken. Bei Typ 405 bleiben 405 Milligramm pro 100 Gramm, bei 550 entsprechend mehr.
Seit 1992 regelt die DIN 10355 diese Messung. „Die Typenzahl ist kein Zufall, sondern präzise Berechnung“, bestätigt ein Mühlenbetriebsleiter aus Hamburg. Mehr Schalenanteile bedeuten nicht nur dunkleres Mehl, sondern auch komplexere Aromen und bessere Wasserbindung.
Für mich zeigt sich hier das Geniale: Durch standardisierte Verfahren erhalten wir genau das Mehl, das unsere Teige brauchen. Ob fluffige Brote oder zarte Torten – die Wahl beginnt schon beim Verständnis dieser Zahlen.
Was ist der Unterschied zwischen 405 und 550 Mehl?
In meiner Küche habe ich oft erlebt, wie die falsche Mehlsorte ganze Rezepte verändert. Obwohl beide Typen aus Weizen stammen, entscheiden feine Details über Erfolg oder Misserfolg beim Backen.

Weizenmehl Type 405 – Feinheit und typische Einsatzgebiete
Dieses Haushaltsmehl glänzt durch seine schneeweiße Farbe. Bei der Produktion entfernen Mühlen alle Schalenteile und den Keim – übrig bleibt der reine Mehlkern. Durch die extrem feine Vermahlung saugt es Flüssigkeiten wie ein Schwamm auf.
Perfekt für zarte Biskuitböden oder Mürbeteigkekse. Mein Tipp: Bei Cremetorten immer Type 405 wählen – so bleibt die Konsistenz luftig leicht. Siehe auch Obst Aufbewahrung Küche.
Weizenmehl Type 550 – Gröbere Struktur und verbesserte Backeigenschaften
Hier bleiben mehr Randschichten des Korns erhalten. Das spürt man an der leicht gelblichen Färbung und spürbar gröberen Textur. 15 % mehr Mineralstoffe als bei Type 405 geben dem Mehl charakteristische Backstärke.
Mein Geheimnis für knusprige Pizza? Genau – Type 550! Die langsamere Wasseraufnahme bildet stabilere Teigstrukturen, die beim Backen perfekt aufgehen.
Vergleich der Bindefähigkeit und Wasseraufnahme
Fein gemahlenes Mehl reagiert schnell, grobes speichert mehr. Während Type 405 in 2 Minuten Flüssigkeit bindet, braucht Type 550 doppelt so lange. Dafür hält es bis zu 20 % mehr Wasser – ideal für saftige Hefezöpfe oder Nudelteige.
Ein praktischer Test: 100 g Mehl mit 60 ml Wasser mischen. Bei Type 405 entsteht sofort ein glatter Teig, bei Type 550 bilden sich erst nach 5 Minuten homogene Strukturen.
Anwendungsbereiche und praktische Backtipps
In meiner Küche habe ich gelernt: Die richtige Mehlsorte verwandelt Rezepte von gut zu großartig. Mit ein paar simplen Tricks lassen sich selbst anspruchsvolle Backwaren meistern – egal ob süß oder herzhaft.
Perfekte Partner für jede Teigart
Type 405 ist mein Geheimnis für zarte Biskuitböden und fluffige Pfannkuchen. Dieses vielseitig einsetzbare Mehl eignet sich sogar zum Andicken von Saucen. Für helle Brötchen oder feines Weißbrot können beide Sorten verwendet werden – Type 550 sorgt hier oft für bessere Volumenentwicklung.
Rustikale Brote und knusprige Pizza gelingen mit Type 550 deutlich einfacher. Die gröberen Partikel speichern mehr Flüssigkeit und entwickeln intensivere Aromen. Mein Tipp: Bei Hefeteigen immer 10 % mehr Flüssigkeit zugeben als im Rezept steht.
Frische bewahren, Qualität sichern
Mehl bleibt am längsten frisch, wenn es kühl und dunkel lagert. Ideal sind Temperaturen unter 20°C bei maximal 65 % Luftfeuchtigkeit. In meinem Vorratsschrank verwende ich luftdichte Behälter aus Glas – so halten helle Sorten bis zu 18 Monate.
Ein praktischer Rat: Vor dem Backen immer prüfen, ob das Mehl noch neutral riecht. Leichte Klümpchen lassen sich einfach durch Sieben entfernen. Mit diesen Tipps gelingen selbst anspruchsvolle Rezepte garantiert!

